musica viva vol. 42 – Klaus Ospald

CD-Cover musica viva 41 - Klaus Ospald © BR-KLASSIK Label/LMN-Berlin

Die neue musica viva-CD vol. 42 von BR-KLASSIK widmet sich dem Komponisten Klaus Ospald und seinen Werken »Más raíz, menos criatura« (aus Entlegene Felder III) und »Quintett von den entlegenen Feldern«. »Más raíz, menos criatura« ist die Live-Aufnahme eines Konzertes von November 2019 im Herkulessaal der Münchner Residenz, die Aufzeichnung des »Quintetts von den entlegenen Feldern« entstand im Mai 2019 im Labor für Strömungstechnik und hydraulische Maschinen der Hochschule Coburg.

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Die zehnteilige Komposition »Más raíz, menos criatura« (deutsch etwa: »Mehr Wurzel als Mensch«) (»Entlegene Felder III«) für Orchester, Klavier und achtstimmigen Kammerchor nach dem Gedicht »El niño yuntero« (deutsch: »Das Kind als Zugtier«) von Miguel Hernández entstand 2014/15 und wurde 2017 revidiert. Ospald schuf es als Auftragswerk des SWR für das ECLAT-Festival 2017. Es erlebte seine Uraufführung beim ECLAT-Festival am 5. Februar 2017 im Theaterhaus Stuttgart, mit Yukiko Sugawara (Klavier), dem SWR Vokalensemble und dem SWR Sinfonieorchester unter Leitung von Peter Rundel. Die Komposition ist Teil einer Trias von Werken, die Ospald zwischen 2012 und 2016 schrieb und unter dem Titel »Entlegene Felder« zusammenfasste.

Die Bündelung von Werken unterschiedlicher Physiognomie ist ein Grundzug in Ospalds Schaffen: Wichtiger als aufführungspraktische Standards oder Gattungskonventionen sind ihm musikalische Inhalte. Sie bestimmen Form und Struktur der Werke. In ihnen spiegelt sich das Bewusstsein eines kritischen Zeitgenossen, der als Künstler und Mensch seine Unabhängigkeit bewahrt hat und die Rechte des Individuums kompromisslos verteidigt.

Das achtteilige »Quintett von den entlegenen Feldern« für Streichtrio, Klarinette, Klavier und Live-Elektronik entstand 2012/13 im Auftrag des SWR Experimentalstudios und wurde 2014 revidiert. Es erlebte seine Uraufführung (ohne Live-Elektronik) am 31. Mai 2014 im SWR Studio Freiburg, Schlossbergsaal mit dem Ensemble Experimental und seine Uraufführung mit Live-Elektronik am 3. Oktober 2015 am gleichen Ort durch dasselbe Ensemble, mit Live-Elektronischer Realisierung durch das SWR Experimentalstudio. Ospald war es wichtig, dass erweiterte Klänge integraler Bestandteil der Komposition werden und ihren Raum bekommen. Jene Art von Live-Elektronik erfordert bei der Aufführung einen Klangregisseur, der – wie die Musiker – diese Live-Elektronik nach der Partitur »spielt«.

Der 1956 in Münster/Westfalen geborene Klaus Ospald zählt zu den renommiertesten deutschen Komponisten zeitgenössischer Musik. Er studierte Komposition in Detmold und Würzburg, außerdem als Meisterschüler bei Helmut Lachenmann. Seine Werke werden von international renommierten Interpreten und Orchestern aufgeführt. Bedeutende Veranstalter und Festspiele zeitgenössischer Musik gestalten Uraufführungen seiner Werke. Klaus Ospald erhielt zahlreiche Auszeichnungen, jüngst das Internationale Hanns Eisler-Stipendium der Stadt Leipzig 2022.

KLAUS OSPALD (*1956)

Más raíz, menos criatura (aus Entlegene Felder III) [2014/15, rev. 2017]
für Orchester, Klavier und achtstimmigen Kammerchor
auf einen Text von Miguel Hernández

Singer Pur
Markus Bellheim, Klavier
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Peter Rundel Leitung

Quintett von den entlegenen Feldern [2012/13, rev. 2014]
für Streichtrio, Klarinette in A (Bassklarinette), Klavier und Live-Elektronik

Ensemble Experimental
SWR Experimentalstudio
Peter Tilling, Leitung


BR-KLASSIK 900642 Erscheinungsdatum: 16. Juni 2023