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Ensemble Modern Orchestra und Enno Poppe
Freitag, 28. September 2018 | Prinzregententheater | 19.00 Uhr
Konzerteinführung mit Robert Jungwirth: 17.45 Uhr

Programm
Teil 1
Anton Webern [1883–1945]
Variationen für Klavier op. 27 [1936]
Zwei Lieder für Gesang und acht Instrumente op. 8 nach Gedichten von Rainer Maria Rilke [1910]
Fünf Stücke für Orchester op. 10 [1911/13]
Vier Lieder für Gesang und Orchester op. 13 [1914/18]
Sechs Bagatellen für Streichquartett op. 9 [1913]
Jagdish Mistry, Freya Ritts-Kirby, Violine
Megumi Kasakawa, Viola
Michael M. Kasper, Violoncello
Drei Orchesterlieder op. posth. [1913/14]
Variationen für Orchester op. 30 [1940/41]
Teil 2
Mathias Spahlinger [*1944]
passage/paysage
für Orchester [1988–90]
Mitwirkende
Ueli Wiget, Klavier
Caroline Melzer, Sopran
Ensemble Modern Orchestra
Enno Poppe, Leitung

Das Ensemble Modern Orchestra setzt sich aus Mitgliedern des Ensemble Modern, Absolventen der Internationalen Ensemble Modern Akademie sowie weiteren Gästen zusammen.
Eine gemeinsame Produktion des Ensemble Modern, der musica viva des Bayerischen Rundfunks und dem Musikfest Berlin der Berliner Festspiele. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Eine Veranstaltung der musica viva des Bayerischen Rundfunks.
Zum Programm
Manchmal muss es wohl still werden um Kunst, damit man sie wieder in ihrer Unmittelbarkeit erlebt. Die Werke Anton Weberns waren im Konzertleben der letzten Jahrzehnte sparsam, ja immer sparsamer vertreten, nachdem sie dreißig, vierzig Jahre zuvor noch als Referenzgröße des modernen Bewusstseins galten. Enno Poppe ist selbst Komponist, und als solcher darauf aus, Überliefertes neu zu lesen, besonders das, was zur Geschichte wurde, ohne dabei das Befremdende, sprich: Erneuernde abgelegt zu haben. Die Passage durch Weberns Œuvre beginnt und endet mit Variationen, mit Werken, an denen der Disput über die Ästhetik des Komponisten beispielhaft ausgetragen wurde. Sie führt zu Liedern, zum Gesang, der sich verströmen will, auch wenn er sich kurz fasst; zu den dichten Instrumentalstücken, die auf den erfüllten ästhetischen Augenblick aus sind. Was diese Werke verbindet, was sie trennt, was den Schritt vom einen zum nächsten motiviert, ist Sache der hörenden Erfahrung – vergleichbar mit der Haltung des Flaneurs, der wachen Sinnes durch die (Kunst-)Welt geht.
Den zweiten Teil bildet ein Werk, das als großes Kontinuum erfahren werden will, und doch in dem Bewusstsein komponiert wurde, dass das Kontinuum, das ständige Weitergehen, die Veränderung, also die Diskontinuität verlangt, um wahrgenommen werden und wirken zu können. „Passage heißt Durchgang, alles ist Durchgang, Wahrheit ist nur im und als Übergang zu haben”, meinte Mathias Spahlinger, der Stück und Titel mit einem doppelten Vergleich umriss: mit dem Bild von Schaufenstern in einer Ladenpassage, an denen man immer wieder vorbeikommt, und mit dem Bild einer Landschaft, durch die man wie in Spiralen hindurchgleitet. Für Komponisten wie Enno Poppe repräsentiert „passage/paysage” ein Jahrhundertwerk, das vergleichbar mit dem „Sacre” von Igor Strawinsky Bisheriges außer Kraft setzte.
Mehr zum Programm und den Interpreten im musica viva Blog
Interview in Bildern mit Mathias Spahlinger
„Aus den Fesseln befreit“ – Ein Beitrag von Max Nyffeler
Martina Seeber über das Programm und die Interpreten des Abends
Mathias Spahlinger und Enno Poppe über „passage/paysage“ und Anton Webern
Enno Poppe über Mathias Spahlinger
Ein Portrait des Ensemble Modern
Konzertfotos









