Ilya Gringolts

Ilya Gringolts in der Probe mit dem BRSO, 2016 © Astrid Ackermann

Ilya Gringolts © Astrid Ackermann

Der russische Geiger Ilya Gringolts überzeugt mit äußerst virtuosem Spiel und feinfühligen Interpretationen und sucht dabei stets nach neuen musikalischen Herausforderungen. Als gefragter Solist widmet er sich neben dem großen Orchesterrepertoire auch selten gespielten sowie zeitgenössischen Werken; Kompositionen von Peter Maxwell Davies, Augusta Read Thomas, Christophe Bertrand, Albert Schnelzer und Michael Jarrell wurden von ihm uraufgeführt, diese Saison folgt eine weitere Uraufführung von Bernhard Lang. Daneben gilt sein künstlerisches Interesse der historischen Aufführungspraxis. So arbeitet er regelmäßig mit Klangkörpern wie dem Finnish Baroque Orchestra oder Arcangelo zusammen.

Ilya Gringolts konzertierte mit namhaften Orchestern wie dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, City of Birmingham Symphony Orchestra, BBC Symphony Orchestra, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, St. Petersburg Philharmonic, Los Angeles Philharmonic, NHK Symphony Orchestra, dem Mahler Chamber Orchestra und den beiden Orchestern des SWR. Jüngste Höhepunkte waren Projekte mit dem Royal Stockholm Philharmonic, dem Finnish Radio Symphony Orchestra, dem Orquesta Sinfónica de Galicia, dem Israel Philharmonic Orchestra, Singa­pore Symphony Orchestra sowie den Bamberger Symphonikern.

In die Saison 2019/20 startete er beim Enescu Festival mit der Aufführung von Michael Jarrells Violinkonzert. Es folgen weitere Einladungen zu weltweit renommierten Klangkörpern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, BBC Scottish Symphony Orchestra, Budapest Festival Orchestra, Radio Filharmonisch Orkest, Helsinki Philharmonic Orchestra, Orchestra della Toscana oder NRK Norwegian Radio Orchestra. Zudem ist Ilya Gringolts im Frühjahr 2020 Künstler in Residenz bei den Badenweiler Musiktagen, wo er neben seinem eigenen Gringolts Quartett unter anderem Meta4 und Kristian Bezuidenhout zu Gast hat.

Als Primarius des 2008 gegründeten Gringolts Quartetts feierte er Erfolge unter anderem bei den Salzburger Festspielen, beim Lucerne Festival, dem Menuhin Festival Gstaad, dem Edinburgh Festival und an den internationalen großen Häusern wie dem Concertgebouw Amsterdam, der Philharmonie Luxembourg, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Konzerthaus Dortmund oder dem Teatro La Fenice in Venedig. Als äußerst geschätzter Kammermusiker arbeitet Ilya Gringolts regelmäßig mit Künstlern wie James Boyd, David Kadouch, Itamar Golan, Peter Laul, Aleksandar Madzar, Nicolas Altstaedt, Christian Poltera, Andreas Ottensamer, Antoine Tamestit und Jörg Widmann zusammen.

Seiner umfangreichen Diskografie mit hochgelobten CD-Produktionen für die Deutschen Grammophon, BIS, Hyperion, Orchid Classics und Onyx fügte er 2013 seine von der Kritik mit Begeisterung aufgenommene Einspielung von Paganinis 24 Capricen für Violine solo hinzu. Der Aufnahme von Mieczysław Weinbergs Violinkonzert mit dem Warsaw Philharmonic Orchestra im Jahr 2015 folgten zuletzt zwei weitere Orchester-Einspielungen: Dvořáks Violinkonzert mit der Prague Philharmonia sowie die Konzerte von Korngold und Adams mit dem Copenhagen Philharmonic unter Santtu-Matias Rouvali. 2018 erschien die zweite CD seiner Einspielung des kompletten Violinwerks von Strawinsky, aufgenommen mit dem Orquesta Sinfónica de Galicia unter Dima Slobodeniouk.

Nachdem er zunächst Violine und Komposition in St. Petersburg studiert hatte, setzte Ilya Gringolts sein Studium bei Itzhak Perlman an der Juilliard School fort. 1998 ging er als Gewinner des internationalen Violin-Wettbewerbs »Premio Paganini« hervor, als jüngster Finalteilnehmer der Wettbewerbsgeschichte. Neben seiner Tätigkeit als Professor an der Zürcher Hochschule der Künste wirkt Ilya Gringolts regelmäßig als Violin International Fellow am Royal Scottish Conservatoire in Glasgow. Er spielt eine Violine von Stradivari (1718 »ex-Prové«).