Valerie Fritz und Angela Metzger

Programm
mit Ausschnitten aus der Erzählung Der Hochwald von Adalbert Stifter
Et l′unique cordeau des trompettes marines
aus Etudes pour Orgue
Mitwirkende
Zum Programm
Als »Wagnis« bezeichnete Georg Friedrich Haas seine Komposition Hochwald für singende, sprechende und flüsternde Cellistin, die für Valerie Fritz, ECHO Rising Star der Saison 2025/26, entstanden ist: »Ich bin relativ weit außerhalb meiner Komfortzone bei dem Stück«, so die österreichische Musikerin. Der Text stammt aus Adalbert Stifters Erzählung Der Hochwald, die die Gräuel des Dreißigjährigen Krieges inmitten idyllischer Naturbeobachtungen beschreibt. Haas hat sich mit dem Werk das eigene Entsetzen nach dem 7. Oktober 2023 von der Seele geschrieben – jenem Tag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel, auf den der Krieg in Gaza folgte: »Es geht um das Thema ›Krieg‹ – aber das darf das Publikum erst gegen Ende der Aufführung mitbekommen «, so der Komponist, der viele Parallelen »zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und diesem Krieg« sieht. »Auch der Text Adalbert Stifters beschreibt das Leid beider Seiten«. Dabei hat Haas in dem »höllisch schweren Stück« die besonderen Fähigkeiten von Valerie Fritz »ausgenutzt«, wie er bekannte: ihre »unglaubliche Sicherheit mit den natürlichen Flageoletts« und ihre Neigung, an den Farben und der Dramatik innerhalb einzelner Töne intensiv zu arbeiten. Das Ergebnis ist ein beklemmendes Solowerk von rund 45 Minuten Aufführungsdauer, in dem unheimliche Klänge mit allerhand Schwebungen und gespenstischem Flautando immer wieder zum sachlich vorgetragenen Text einen machtvollen Kontrapunkt bilden. Fritz: »Ich möchte nicht sagen, dass ein Konzert ›berühren‹ soll, das klingt mir zu romantisch, aber ich will, dass das Publikum anders rausgeht, als es reingegangen ist.«
Angela Metzger lässt den Konzertabend mit Orgelwerken von Philipp Maintz und Thomas Lacôte ausklingen.
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