HELGE SLAATTO UND FRANK REINECKE
Late Night: Violine | Kontrabass
Freitag, 16. Dezember 2016 | Bürgersaalkirche | 22.00 Uhr

PROGRAMM
PHILIPPE DE VITRY (1291-1361)
9 Motetten aus dem Roman de Fauvel
Philippe de Vitry zugeschrieben
Von Helge Slaatto und Frank Reinecke adaptiert für Violine und Kontrabass
in pythagorean 3-limit Just Intonation
WOLFGANG VON SCHWEINITZ (*1953)
Plainsound Study No.1 op. 61a (2015)
The Two Diatonic Divisions of the Major Third
Presented in the Dorian Mode
Für Violine und Kontrabass
GUILLAUME DE MACHAUT (UM 1300/1305-1377)
Balladen, Rondeau und Virelais
Von Helge Slaatto und Frank Reinecke adaptiert für Violine und Kontrabass
in pythagorean 3-limit Just Intonation
– 5 Minuten Stille –
CHRIS NEWMAN (*1958)
Symphony No. 10
Für Violine und Kontrabass (2013/2014)
Helge Slaatto, Violine
Frank Reinecke, Kontrabass
ÜBER DAS PROGRAMM
„Oh wenn jene alten, musikkundigen Gelehrten die Modernen hörten, was würden sie tun, was würden sie sagen!“ Jacobus von Lüttichs Stoßseufzer im Traktat „Speculum musicae“ (um 1330) benennt einen musikgeschichtlichen Umbruch, der unter dem Schlagwort „Ars nova“ bekannt wurde. Die erwähnten „Modernen“ waren Musiker wie Philippe de Vitry und Guillaume de Machaut, die eine differenzierte, subtile und individuelle Kunst entfalteten – letztlich für Eingeweihte, aber mit Nachhall durch die gesamte Epoche. Korrespondenzen mit neuer Musik unserer Zeit zeigen sich allgemein in rhythmisch komplexen Satzstrukturen und dissonanter Harmonik. Doch Wolfgang von Schweinitz’ Plainsound Study No. 1 und Chris Newmans Symphony No. 10 schlagen die Brücke über 650 Jahre vor allem mit intonatorischen und kontrapunktischen Ideen.