Sir Simon Rattle

Der gebürtigen Liverpooler gehört zu einer der facettenreichsten und faszinierendsten Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit. Seine internationale Reputation erwarb sich Simon Rattle während seiner 18-jährigen Zeit beim City of Birmingham Symphony Orchestra, das er ‒ 1980 bis 1990 als Erster Dirigent und 1990 bis 1998 als Chefdirigent ‒ zu Weltruhm führte. 2002 wurde er als Nachfolger von Claudio Abbado Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, denen er bis Juni 2018 in dieser Position vorstand. Zahlreiche CD-Einspielungen sowie Kompositionsaufträge und Uraufführungen u.a. von Werken von Adès, Berio, Gubaidulina, Boulez, Grisey, Lindberg und Turnage sind aus dieser Zusammenarbeit hervorgegangen.
Seit der Spielzeit 2017/2018 ist Simon Rattle Chefdirigent des London Symphony Orchestra, mit dem er bereits ebenfalls hochgelobte Einspielungen vorgelegt hat, etwa von Debussys Pelléas et Mélisande und Berlioz’ La damnation de Faust. Zudem pflegt er Kontakte zu weiteren Orchestern, u. a. den Wiener Philharmonikern, mit denen er sämtliche Symphonien und Klavierkonzerte von Beethoven (mit Alfred Brendel) eingespielt hat, und dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem er als »Principal Artist« eng verbunden ist. Auch an allen namhaften Opernhäusern ist Simon Rattle begehrter Gast: am Royal Opera House Covent Garden in London, an der Staatsoper Berlin, an der Wiener Staatsoper, an der er 2015 Wagners Ring-Tetralogie dirigierte, und an der New Yorker Metropolitan Opera, wo er u. a. mit Tristan und Isolde und Der Rosenkavalier zu erleben war.
Bei den Salzburger Festspielen leitete Simon Rattle die Berliner Philharmoniker in szenischen Aufführungen von Fidelio, Così fan tutte, Peter Grimes, Pelléas et Mélisande, Salome und Carmen. Ebenfalls mit seinen »Berlinern« realisierte er Wagners Ring beim Festival d’Aix-en-Provence und bei den Salzburger Osterfestspielen. Gemeinsam eröffneten sie 2013 mit Mozarts Zauberflöte ihre Residenz bei den Osterfestspielen Baden-Baden, die sie u. a. mit Bachs Johannes-Passion, Der Rosenkavalier, La damnation de Faust, Tristan und Isolde sowie zuletzt mit Parsifal fortsetzten.
Für seine bisher mehr als 70 Plattenaufnahmen erhielt der Dirigent höchste Ehrungen. Hervorgehoben sei auch sein Engagement für das Education-Programm Zukunft@BPhil der Berliner Philharmoniker, für das er ebenfalls mehrfach ausgezeichnet wurde. Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks brachte Simon Rattle u.a. Schumanns Das Paradies und die Peri, Haydns Die Jahreszeiten, Wagners Das Rheingold und Die Walküre sowie Mahlers Das Lied von der Erde zur Aufführung. Auf CD sind bisher Das Rheingold und Das Lied von der Erde erschienen.