Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit johannes kalitzke
Freitag, 10. November 2023 | Herkulessaal der Residenz München | 20.00 Uhr
Einführung: 18.45 Uhr

Programm
Lisa Streich [*1985]
Jubelhemd
Concerto Grosso für Trompete, Schlagzeug, Harfe, Viola und Orchester [2021]
Johannes Kalitzke [*1959]
Zeitkapsel
Totentanz für großes Orchester [2022-2023]
Kompositionsauftrag der musica viva des Bayerischen Rundfunks
Uraufführung
Luc ferrari [1929-2005]
Histoire du Plaisir et de la Désolation
für Orchester [1979-81]
Mitwirkende
Solist*innen des BRSO
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Johannes Kalitzke Leitung
Eine Veranstaltung der musica viva des Bayerischen Rundfunks
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zum Programm
Ihre Musik ist klanglich subtil und fesselt vielleicht gerade deshalb umso mehr: Die schwedische Komponistin Lisa Streich, Förderpreisträgerin der Ernst von Siemens Musikstiftung, arbeitet mit spektralen Akkorden (»Ich ziehe das heraus, was ich am interessantesten finde«), wobei sie erklärtermaßen ein »generelles Interesse an der Schönheit des Unperfekten« hat. Ihr mit bewussten klanglichen Unschärfen spielendes Jubelhemd entstand anlässlich des 250jährigen Jubiläums der Royal Academy of Music. Benannt ist das Orchesterstück nach der gleichnamigen Arbeit des österreichischen Künstlers Markus Schinwald: einem Hemd, das sich mit seinen nach oben gestreckten Armen ausschließlich in Jubelgeste tragen lässt: »In einer Zeit, in der es aufgrund der Pandemie verboten war, gemeinsam Musik zu machen oder gemeinsam Musik zu hören, fühlte es sich problematisch an, ein Jubelstück zu schreiben« (Streich).
Nach diesem »Concerto Grosso«, das auf dem Podium ein zweigeteiltes Orchester verlangt, welches sich um das Solistenquartett gruppiert, präsentiert sich Johannes Kalitzke in seiner Doppelrolle als Dirigent und Komponist (»das eine macht Lust aufs andere«) – mit der Uraufführung seiner Zeitkapsel, einem Totentanz für großes Orchester, der im Auftrag der musica viva entstand.
Abgerundet wird der Abend mit Luc Ferraris Histoire du Plaisir et de la Désolation, einer klanglichen Suche nach »neuer Sinnlichkeit«, die vom verheißungsvollen Kopfsatz Harmonie du diable über die Zweischneidigkeit des Vergnügens (Plaisir-Désir) führt, um im finalen Ronde de la désolation mit dem »Bruch aller Logik« (Ferrari) fulminant zu scheitern.