Instrumentalist*innen des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks
Galina Ustwolskaja zu ehren
musica viva Sonderkonzert zum 100. Geburtstag der russischen Komponistin
Donnerstag, 21. November 2019 | Herkulessaal der Residenz München | 20.00 Uhr

Programm
Henri Dutilleux [1916-2013]
Trois Strophes sur le nom de Sacher [1976]
für Violoncello solo
Johann Sebastian bach [1685-1750]
Suite für Violoncello solo Nr. 5 c-Moll
Prélude – Allemande – Courante – Sarabande – Gavotte I/II – Gigue
Galina Ustwolskaja [1919-2006]
Triade
Kompositionen 1, 2 und 3 [1970-75]
Dona nobis pacem für Piccoloflöte, Tuba und Klavier [1970-71]
Dies irae für 8 Kontrabässe, Schlagzeug und Klavier [1972-73]
Benedictus, qui venit für 4 Flöten, 4 Fagotte und Klavier [1974-75]
Gesamtaufführung des Zyklus
Mitwirkende
Nicolas Altstaedt, Violoncello
Instrumentalist*innen des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks:
Natalie Schwaabe, Piccoloflöte
Henrik Wiese, Ivanna Ternay und Petra Schiessel, Flöte
Marco Postinghel, Susanne Sonntag, Rainer Seidel und Francisco Esteban Rubio, Fagott
Stefan Tischler, Tuba
Lukas Maria Kuen, Klavier
Markus Steckeler, Schlagzeug
Heinrich Braun, Philipp Stubenrauch, Yirung Lai, Simon Wallinger, Frank Reinecke, Teja Andresen, Lukas Richter und José Trigo, Kontrabass
Zum Programm
„Für mich ist diese Komponistin wie ein Meteorit, der auf der Erde eingeschlagen ist.“ Kommentare über Galina Ustwolskaja – wie dieser von Markus Hinterhäuser – führen nicht selten auf extremes Gelände. Die 1919 geborene Russin kannte kein Mittelmaß – in ihrer Musik tun sich Abgründe auf. Wenn stille Räume unter einem Schlag erzittern, ist die Reduktion der Mittel radikal. Niemand vor ihr hat gezeigt, wie unendlich die Entfernung ist, die eine Tuba von einer Piccoloflöte trennt. Mit ihrer Unbedingtheit hat sich Galina Ustwolskaja Respekt verschafft. Dmitri Schostakowitsch, einer ihrer Lehrer, nannte sie „mein musikalisches Gewissen“ und legte ihr seine unveröffentlichten Werke zur Kritik vor. In ihren eigenen Werken, von denen sie nur 25 zur Veröffentlichung zuließ, beschränkt sie sich oft auf kleine Besetzungen. Von Musik für kleine Räume will sie jedoch nichts wissen: „Meine Musik ist in keinem Falle Kammermusik, auch dann nicht, wenn es sich um eine Solosonate handelt!“ Die Dichte ihres Stils vergleicht ihr Schüler Boris Tischtschenko mit dem gebündelten Licht eines Laserstrahls, der in der Lage ist, Metall zu durchdringen. Zum 100. Geburtstag von Galina Ustwolskaja stellt Nicolas Altstaedt ihrer Triade zwei Werke für Cello solo gegenüber, die nicht nur der geballten Einsamkeit ihrer Musik, sondern auch ihrer existentiellen Kraft standhalten.
Mehr zum Programm und den Interpreten auf dem musica viva Blog
Galina Ustwolskaja: Ein Portrait
Johann Jahn im Gespräch mit Natalie Schwaabe, Philipp Stubenrauch und Frank Reinecke
DAS KONZERT IM RADIO
Den Mitschnitt der ersten Konzerthälfte (Bach, Dutilleux) sendet BR-KLASSIK am Donnerstag, 23. Januar 2020, ab 22.05 Uhr im Radio.
Konzertfotos











