Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Brad Lubman
Das Konzert entfällt! Weitere Infos und Hinweise zur Kartenrückgabe finden Sie hier
Freitag, 27. März 2020 | Herkulessaal der Residenz München | 20.00 Uhr
Konzerteinführung: 18.45 Uhr

Programm
Louis Andriessen [*1939]
Mysteriën
für Orchester [2013]
Bernhard Lang [*1957]
Monadologie XXXIX
für Violine und Orchester [2019]
Kompositionsauftrag der musica viva des Bayerischen Rundfunks | Uraufführung
John Adams [*1947]
Grand Pianola Music
für zwei Klaviere, Orchester und drei Frauenstimmen [1981]
Mitwirkende
Trio Mediæval
Anna Maria Friman
Linn Andrea Fuglseth
Jorunn Lovise Husan
Ilya Gringolts, Violine
GrauSchumacher Piano Duo
Andreas Grau und Götz Schumacher, Klavier
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Brad Lubman, Leitung
Tickets
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Zum Programm
Es klingt nach Science Fiction. Aus den Fetzen der Musikgeschichte generiert der Österreicher Bernhard Lang die Musik der Zukunft. Seine „hyper-virtuosen Uhrwerks-Texturen“ atmen den Geist von Algorithmen und Automaten, werden aber längst nicht mehr alle am Computer erzeugt. Im Auftrag von musica viva entsteht ein Violinkonzert, das den Geiger Ilya Gringolts durch den Staub der Geschichte jagt. Gewonnen wird der Staub aus Werken von Bach bis Ligeti. Es sind schöne neue, zugleich brüchige und fragmentierte Welten, durch die der Österreicher seinen Virtuosen schickt. Kein Zufall, dass die Ästhetik der maschinellen Unvollkommenheit ausgerechnet im Zeitalter der Digitalisierung in die Musikgeschichte Einzug hält. Schon 1981 erklärt John Adams den Glitch zum Kern seines Doppelkonzerts. Minimal gegeneinander verschobene Klavierstimmen erzeugen das Dauerbild eines digitalen Wiedergabefehlers, vor dem Adams in Klischees badet: nicht um die Avantgarde zu erschrecken, sondern vielmehr „aus reiner Lust“. Dass sich der Niederländer Louis Andriessen erst so spät dem Orchester zuwendet, hat übrigens auch mit dem Erschrecken zu tun. Nachdem er in den Sechzigern gegen die verkrusteten Strukturen rebelliert hatte, lässt er den Klangkörper in den Mysteriën schließlich doch geheimnisvoll aufleuchten, nach wie vor jedoch auf der Suche nach einer „besseren Welt“.