Arditti Quartet
Einführung: 16.00 Uhr
Programm
In memoriam Wolfgang Rihm
Mitwirkende
Programmheft
Zum Programm
»Das Abenteuer, ein Stück zum allerersten Mal dem Publikum darzubieten, kann nichts auf der Welt ersetzen.« Soweit Irvine Arditti, dessen Weltklasse-Ensemble seit 50 Jahren an der Entwicklung der zeitgenössischen Musik wesentlichen Anteil hat. Mehrere hundert Streichquartette wurden für das Arditti Quartet komponiert, auch Or bahir der in Oldenburg geborenen Komponistin Sarah Nemtsov, die ihre hoffnungsvolle Solistinnenkarriere als Oboistin an den Nagel hängte, um in »wildwuchernder Inspiration« (Deutschlandfunk) ungemein suggestive Hördramen zu schreiben, die in immer neue Klang- welten vordringen. Letzteres bestimmt auch das Schaffen von Helmut Lachenmann, dessen unermüdliches Interesse an der Anatomie der Klänge und ihren mechanischen und energetischen Produktionsbedingungen die herkömmliche Unterscheidung zwischen Ton und Geräusch überflüssig gemacht hat: Jedes Stück »sollte uns veranlassen, noch einmal über Musik nachzudenken. Das bedeutet existenzielle Irritation, denn Musik als Medium magischer Geborgenheit ist unverzichtbar«. Auch in Gran Torso zeigt »der Bogenstrich nicht mehr in erster Linie ein intervallisch bezogenes Klangereignis an, sondern das Moment der Friktion bei Erzeugung von Klang« (Lachenmann). Anstelle des zunächst vorgesehenen 1. Streichquartetts von Morton Feldman steht Wolfgang Rihms 5. Streichquartett auf dem Programm – Wolfgang Rihm verstarb nach langer Krankheit am 27. Juli 2024. Das 5. Streichquartett entstand 1981 für das Arditti Quartet und ist dem Ensemble auch gewidmet.