Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Matthias Hermann
Einführung: 18.45 Uhr
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Programm
Mitwirkende
Zum Programm
Rituelle Reise in die eigene Vergangenheit: Et je reverrai cette ville étrange mit seinen frei schwebenden Linien beschrieb Claude Vivier als Rückkehr an einen bestimmten Ort seines Lebens – an Melodien, die seiner Vergangenheit angehörten. Tatsächlich stammt das Material des 1981 komponierten, weitgehend monodischen Werks aus Learning für vier Violinen und Schlagzeug von 1976. »Es mag sein«, so der frankokanadische Komponist, »dass ich in der konsequenten Einstimmigkeit von Et je reverrai cette ville étrange zur reinsten, melodischen Form gelangt bin«.
Um die »Rückseite« des Klangs, um seine unterdrückten und »unwillkommenen« Anteile geht es dann in Klangschatten – mein Saitenspiel von Helmut Lachenmann. Das Spektrum reicht hier von tonlosen oder erstickten Klängen, über unterschiedlich gefärbtes Rauschen bis hin zum klaren Ton. Lachenmann selbst beschrieb das Stück als »Angebot expressiver Intensität, welche die bürgerliche Sehnsucht nach Schönheit reflektiert und diese erfüllen, d.h. überwinden möchte«.
Ein »musikalischer Protagonist am Abgrund des Nicht-Seins, zwischen schattenhaften Gestalten und gefangen in der Schwebe«, steht wiederum im Zentrum von Rebecca Saunders’ Klavierkonzert To An Utterance, in dem Glissandi atemberaubend über die Tastatur schießen, den Klangraum aufreißen und wieder in sich zusammenfallen lassen. Saunders hat diese Gesten mit dem Pianisten Nicolas Hodges genau erkundet: »Ich mag es, die klanglichen Möglichkeiten der Instrumente auszureizen und sie bis zu den äußersten Grenzen einer Klangpalette zu erforschen« (Saunders).
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