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Komponist*innen & Werke
Die musica viva ehrt Helmut Lachenmann mit den Aufführungen von Tanzsuite mit Deutschlandlied, Musik für Streichquartett Gran Torso, dem Tubakonzert Harmonica und Klangschatten für 48 Streicher und drei Klaviere. Pia Steigerwald von der musica viva und die Fotografin Astrid Ackermann haben den Komponisten in seinem Haus bei Trarego am Lago Maggiore besucht.
Im musica viva-Konzert am 28. Juni richtet sich der Fokus auf den Komponisten, Dirigenten und Klarinettisten Jörg Widmann. Auf dem Programm steht auch sein Trompetenkonzert Towards Paradise [Labyrinth VI], das 2021 für den Solisten Håkan Hardenberger entstanden ist: die buchstäbliche Suche eines Einzelgängers nach Anschluss an die Gruppe. Im Gespräch mit Julian Kämper hat Jörg Widmann über die Idee des Labyrinthischen in seiner Musik gesprochen.
Im musica viva-Konzert am 20. Dezember wird Bernhard Langs GAME 18 Radio Loops uraufgeführt: ein Kompositionsauftrag der musica viva/BR anlässlich 75 Jahre Bayerischer Rundfunk und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Dafür hörte sich der österreichische Komponist durch Audioarchivmaterial der ARD.
Mit Central Park in the Dark, entstanden 1906 und revidiert 1936, portraitierte Charles Ives seinen damaligen Lebensmittelpunkt, die Metropole New York, und erschuf gleichzeitig einen kompositorischen Erinnerungsort der USA als kulturelles Gedächtnis. So schreibt er im Nachwort der revidierten Fassung: „This piece purports to be a picture-in-sounds of the sounds of nature and happenings that men would hear (…) when sitting on a bench in Central Park on a hot summer night.”
Minas Borboudakis, 1974 auf Kreta geboren, ist mit dem Meer aufgewachsen. In seinem neuen Orchesterwerk sparks, waves and horizons macht sich das bemerkbar, weil Borboudakis die Energie der Meereswellen und die scheinbare Bewegungslosigkeit des Horizonts als strukturelle und klangliche Gegensätze vereint. Im Interview mit Julian Kämper sprach der in München lebende Komponist über das Meer als Klangbild ständiger Erneuerung.
Lisa Streich, Förderpreisträgerin der Ernst von Siemens Musikstiftung, sprach im Interview mit Julian Kämper über ihre Komposition Jubelhemd. Benannt ist das »Concerto Grosso« nach der gleichnamigen Arbeit des österreichischen Künstlers Markus Schinwald: einem Hemd, das sich mit seinen nach oben gestreckten Armen ausschließlich in Jubelgeste tragen lässt.
Coro 2.0, entstanden in einem intensiven Education-Projekt im Spätsommer 2023 am Gymnasium Max-Josef-Stift München, ist eine kollaborative Komposition von Schülerinnen der 12. Jahrgangsstufe in Anlehnung an Berio. Coro 2.0 nimmt ein Thema in den Mittelpunkt, das unsere aktuelle Lebenswelt betrifft wie kein anderes zu dieser Zeit: »Umwelt, Erde, Mensch«.
Nikolaus Brass‘ In der Farbe von Erde Musik für Viola, 44 Streicher und zwei Schlagzeuger wird am 17. Februar 2023 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Vimbayi Kaziboni uraufgeführt. Das Werk ist ein Kompositionsauftrag der muscia viva. Max Nyffeler beschäftigte sich unter anderem mit dem Titel des Werkes.
„Ich habe in … the Brent geese fly in long low wavering lines … eine Textur kreiert, in der jeder einzelne Musiker solistisch zum Gesamtklang beiträgt, anstatt nur zurückgenommen im Tutti zu agieren.“ – Hans Thomalla spricht im Interview mit Leonie Reineke über seine Komposition, die am 17. Februar 2023 unter der Leitung von Vimbayi Kaziboni uraufgeführt wird.
Der 1955 in Halle/Saale geborene Komponist Nicolaus Richter de Vroe war bis November 2020 Geiger im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Von der musica viva erhielt er 2018 den Auftrag, sein inzwischen zweites Werk für Violine und Orchester zu komponieren. Nun kommt es unter der Leitung von Johannes Kalitzke zur Uraufführung. Den Solopart übernimmt dabei der international gefeierte Ilya Gringolts, der für sein kompromisslos virtuoses und ausdrucksvolles Geigenspiel bekannt ist. Michael Zwenzner hat sich mit dem Komponisten unterhalten.
Die Uraufführung von Milica Djordjevićs „Mit o ptici“ war für den 19. Juni 2020 geplant, musste dann aber pandemiebedingt verschoben werden. Am 28. Oktober 2022 kann das Werk nun endlich bei der musica viva im Herkulessaal der Residenz uraufgeführt werden. Anselm Cybinski sprach mit Milica Djordjević über ihr neues Werk und wie sie als Komponistin die Corona-Zeit erlebt.
Am 23. September macht das National Gugak Center aus Seoul/Korea auf seiner Deutschlandtournee bei der musica viva in München Halt. Frank Böhme befasst sich in seinem Text näher mit den Besonderheiten der Ritualmusik, die bei der musica viva am 23.9.2022 um 20 Uhr im Prinzregententheater zu erleben sein wird.